Ja das Singen ist wie mit dem Schreiben. Also ich habe gemerkt dass ich Dinge lieber nicht wortwörtlich abschreiben oder aufschreiben möchte. Wenn ich sie stichwortartig aufschreibe und so wie ich es möchte lerne ich viel mehr weil´s von mir selber kommt. Auch wenn´s absolut bescheuert klingt manchmal wenn ich Träume aufschreibe oder so aber mein eigener Stil hilft mir am Meisten.
Hast du ihr auch die Videos gezeigt? Sie hat recht, wenn sie sagt, das sie üben muß. Und ihr großer Tag wird kommen. Wann immer das auch sein mag. Aber er wird kommen, wenn SIE SELBER DAS WILL. Und du kannst sie dabei unterstützen. Filme sie erst mal nur kurz. Zeige ihr die Videos am PC, ohne sie bei Youtube hochgeladen zu haben. Wenn sie dann selber will, das du sie hoch lädst, dann richtest du dir ein Youtubekonto ein. Das ist kostenlos und ganz einfach. Diese Videos werden im Laufe der zeit eine wertvolle Entwicklungsbiografie, in der sie selber sehen kann, wie sie immer besser geworden ist. Man kann das mit einem Familien-Fotoalbum vergleichen. Du wirst dich selber auch darüber freuen. Das garantiere ich dir. Hast du dir mal mein Youtubekonto angesehen? Ich dokumentiere damit meine Märkte und was ich da so an musikalische Erlebnisse hatte. Und inzwischen melden sich bei mir Musiker, ob ich ihre Musik beblildern möchte. Andere wollen, das ich sie filme. Naja, ich mach das liebend gerne.
Ur-Suppe, es ist immer besser, eigene Worte und Sätze zu verwenden, als irgendwelche Zitate. Deinen eigenen Stil kannst du auch selber am besten erklären, falls mal jemand nachfragt.
Ja, ich habe ich das gezeigt. Allerdings bringt das bei ihr nichts. Da ist ihr wieder der Autismus im Weg. Sie kann Dinge die andere machen nicht auf sich selbst beziehen oder daraus irgendwelche Rückschlüsse ziehen etc. Sie kann noch nicht mal aus einer ähnlichen Situation Rückschlüsse auf etwas ziehen, was sie schon mal erlebt hat.
Irgendwer erzählte dazu mal eine interessante Begebenheit. Es war ein autistisches Mädchen, was öfter mit einem anderen Mädchen zusammen war (Grund weiß ich nicht mehr). Dieses andere Mädchen hat einmal erzählt, das autistische Mädchen bekäme was Süßes (etc.), wenn sie in einen Schrank gehen würde. Das hat das autistische Mädchen auch gemacht - und wurde von dem anderen Mädchen dort eingesperrt. Erst nach Stunden wurde sie aus dem Schrank befreit, weil sie vor Schreck keinen Laut mehr von sich gab. Bei jedem anderen Kind würde das ganz bestimmt nicht wieder passieren. Bei einem autistischen Kind reicht aber die kleinste Veränderung der Situation, das genau das wieder passiert, z.B. dass es diesmal nicht etwas Süßes ist, sondern eine Überraschung oder irgendwas anderes, was versprochen wird. Rückschlüsse auf die vorherige Situation zu ziehen ist einfach nicht möglich. Darum brauchen autistische Kinder auch einen besonderen Schutz.
Meine Tochter brauchte viel länger als andere Kinder, bis sie einen ICH-Bezug herstellen konnte. Manche Autisten schaffen es gar nicht. Ihre Therapeutin feierte es regelrecht, als sie mit Rollenspielen anfing, da war sie 5 (andere Kinder fangen ca. mit 3 damit an). Sie hat z. B. bis heute auch kaum ein Durst- oder Hungergefühl. Es ist einfach nicht vorhanden. Und es gibt auch noch viele andere Dinge, wo sie anders reagiert als andere Kinder. Darum muss ich das auch immer berücksichtigen. Es ist alles nicht ganz so einfach.
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Dann kannst du sie mit den Videos dazu bringen, ein Ichgefühl zu entwickeln, indem sie lernt, das SIE es ist, die da zu sehen ist. SIE ist es, die da singt. Sie sieht SICH SELBST. So lernt sie das...vielleicht. Anderen Teils dürfte es sie nicht stören, wenn du sie filmst und das hoch lädst. Sie erkennt sich ja nicht und bezieht das Video nicht auf sich. Aber andere Menschen sehen es und können ihr weiter helfen, indem sie DICH bestärken mit dem, was da zu sehen ist. Dir tut Zuspruch bestimmt auch mal ganz gut.
Da hab ich auch gleich mal eine Frage an Euch. Folgendes ist passiert und ich weiß derzeit nicht so wirklich, wie ich damit umgehen soll.
Vor 3-4 Jahren habe ich ein Buchprojekt gegründet, an dem mehrere Autisten mit geschrieben haben. Es gab im Vorfeld in einem Autismus-Forum viele Diskussionen darüber aber es passierte nie etwas, bis ich ein Konzept entwickelt habe und alles in die Hand nahm. Ich stellte Regeln auf, übernahm die Struktur des Ganzen und die Autisten lieferten ihre Texte ab. Alles lief ganz prima und wir waren nur ganz wenig hinter dem Zeitplan, den ich gesteckt hatte.
Dann wurde ich krank. Aber so richtig krank, dass ich mich kaum noch bewegen konnte. Das Projekt konnte ich nicht weiter fortführen. Alles lag brach. Es war auch niemand anderes da, der das übernehmen konnte (aus diversen Gründen). Nachdem es mir wieder etwas besser ging, arbeitete ich weiter an dem Projekt, aber ich war nur noch ein Bruchteil dessen was ich vorher gemacht hatte aktiv. Als das Buch ca. zu 1/3 fertig war, gab ich es einem befreundeten Deutschlehrer zu lesen, um eine erste Meinung zu bekommen. Die Meinung war niederschmetternd. Ich versuchte mir zu sagen, dass er ja auch nicht die Zielgruppe wäre, aber es zog mich ziemlich runter. Dann versuchte ich, einen Verlag für das Buch zu gewinnen. Das war genauso niederschmetternd. Dann scherte eine von "meinen Autoren" plötzlich aus und veröffentlichte selbst ein Buch. Darin hatte sie einfach die Texte verwendet, die sie mir bereits gegeben hatte und noch etwas mehr dazu geschrieben. Ich fühlte mich verraten und verkauft und schmiss sie natürlich aus dem Gemeinschaftsprojekt raus, denn ihre Texte konnte ich nun nicht mehr verwenden.
Das alles hat mich total demotiviert und ich machte wieder nichts. Ich hatte allerdings auch selbst privat genug anderes um die Ohren. Nach und nach zog sich einer nach dem anderen aus dem Projekt zurück.
Nun habe ich zufällig (sofern man an Zufälle glaubt) Kontakt zu einem Verlag bekommen, der Interesse an dem Buch hat. Freitag ist das Erstgespräch, nachdem wir schon einige e-mail gewechselt haben. Und was passiert nun? Von den 6 Autisten, die von den anfangs 11 noch übrig waren, haben sich weitere 3 verabschiedet. Ich habe zwar zwei neue dazu gewonnen, aber die können die großen Lücken nicht füllen und vor allem nicht so schnell.
Ich weiß nun einfach nicht, was ich machen soll. Soll ich das Projekt als gestorben erklären und dem Verlag absagen? Oder soll ich praktisch bei 0 wieder neu anfangen? Ich versuche mir zu sagen, dass ich ja auch so schon genug zu tun habe und ich wirklich nicht mit biegen und brechen das Projekt durchziehen muss. Andererseits habe ich da schon viel "Gehirnschmalz" drin investiert und es ist irgendwie doch mein Wunsch, es zu beenden. Aber macht es sinn, mir den Stress anzutun? Gestern sagte mein Mann, ich solle doch eine Nacht darüber schlafen. Aber ich bin damit keinen Schritt weiter gekommen mit meinen Gedanken. Bis Freitag muss ich wissen, was ich dem Verlag sage.
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Das was du bisher geschrieben hast, ist eigentlich eher eine Kopfgeburt, so kommt es mir zumindest vor. Warum fragst du nichtmal dein Herz? Wie wichtig ist dir das Projekt? Warum hast du es eigentlich angefangen? Was erhoffst du dir davon? Denke nicht darüber nach, wie schwierig das für dich ist und dass du ja genügend andere Dinge auf dem Zettel hast. Das was einem am Herzen liegt, dass sollte man nicht so einfach wegtun! Schau dir Pest an, der tut das was ihm am Herzen liegt und nicht das was das A.- Amt ihm vorgibt. Hast du denn allen "Teilnehmern" erzählt, wie es um dich und dein Projekt gerade steht?
Also ich muss zugeben, dass ich schon irgendwie die Vision davon hatte, dadurch selbst etwas ins Rampenlicht zu kommen. Das komische dabei ist, dass ich grundsätzlich gesehen lieber aus dem Hintergrund operiere, also nicht im Rampenlicht stehen mag. Ich leide auch unter extremem Lampenfieber, weswegen ich schon vor Jahren aufgehört habe ein Instrument zu spielen. Das ging gar nicht mehr, weil meine Finger so gezittert haben. Nur Singen ging noch, aber das macht meine Lunge inzwischen nicht mehr mit. Aber das ist ein anderes Thema.
Irgendwie möchte ein Teil von mir sehr gerne dieses Buch schreiben und zu Ende führen. Ich bin nach wie vor von der Wichtigkeit genau so eines Buches überzeugt, weil es nach wie vor nicht genau SO etwas gibt. Und jetzt weitergehende Unterstützung zu bekommen, spornt mich noch mehr an.
Was die anderen "Teilnehmer" betrifft, ja klar habe ich denen das gesagt, wie es die ganze Zeit über aussah und wie es jetzt aussieht. Diejenigen, die geblieben sind, meinten immer wieder, dass ich mir keine Sorgen machen soll, erst mal wieder gesund werden etc.. Genau da hat mich es dann doch etwas "eiskalt erwischt", dass dann nach der eigentlich positiven Nachricht, dass sich ein Verlag gefunden hat, jetzt 3 neue Absagen hinzu gekommen sind. Mit denen hatte ich überhaupt nicht gerechnet.
Inzwischen frage ich mich aber auch, ob das nicht vielleicht richtig so war. Mit dem "ersten Durchgang" habe ich Erfahrungen gesammelt. Und jetzt könnte ich diese in einen neuen Durchgang einfließen lassen, so dass es möglicherweise wirklich ein richtig gutes Buch wird. Wenn nur diese blöde Unsicherheit nicht wäre...
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Alles liegt alleine an dir. DEINE Unsicherheit ist es.
Tja...was willst du tun? Aufgeben ist der einfache Weg. Aufgeben, den Anderen die Schuld dafür geben, weil die aus dem Projekt ausgestiegen sind und du mußt dich nicht dir selber was beweisen, nämlich das du kämpfen kannst. Deine Tochter muß nicht zu dir aufschauen, weil du was geleistet hast. Alles bleibt wie gewohnt normal. Dein Leben muß sich nicht ändern. Du hast was spannendes angefangen und so lange mitgemacht, wie alles nur ein Spiel war. Aber jetzt wird es Ernst, es tut sich was, du könntest was bewirken, Verantwortung übernehmen und schwupps...Angst...weglaufen, aufgeben, Ausreden suchen, um sich selber Gründe zu geben und bloß nichts erreichen, zu Ende machen. Sorry, das ich so schreibe, aber ich muß das für mich tun. Wenn ich dir jetzt zum Munde rede und dir Recht gebe, aufzugeben, könnte ich es mal bereuen. Schau dieses Forum. Hier war mal richtig was los. Dann war Totenstille. Ich war am Boden zerstört, es war traurig. Ich wollte es zu machen, beenden, aufgeben. Es schreibt ja keiner....heul und Tränchen wegwisch... Ach Scheiß drauf, dachte ich, wer weiß, vielleicht meldet sich ja jemand an, der gerne schreibt, dann lebt das Forum wieder. Und ja...was sage ich...es lebt. Zwar sehr wenig, sehr privat, mit nur 4 Leute, aber es lebt. Ich hab nicht aufgegeben. Oder meine Arbeit. Das Amt wirft mit Knüppel nach mir. Ich soll stolpern, hinfallen, aufgeben und für 1 Euro arbeiten gehen, bei OAS, ein Sklaventreiberverein. Die leben davon, das Menschen für 1,-€ ihre Zeit verschwenden. Ich hab dafür keine Zeit. Ich kämpfe gegen Behörden aller Art. Ich muß irgendwie zusehen, immer genügend Geld zum Tanken zu haben. Dann gehts auf die Märkte, bei jedem Wetter raus. Draußen schlafen, essen, leben. Zusehen, irgendwas verkauft zu kriegen. Manche Märkte laufen gut, andere sind deprimierend. Aber aufgeben? Aufgeben ist was für Weicheier, für Versager, für Schlappschwänze. Gib auf. Aber du wirst dir selber verzeihen müssen. Oder mach weiter, dann darfst du dir auf die Schultern klopfen. Der Lohn ist deiner, du hast ihn dir verdient. Aber dazu mußt du bis ans bittere Ende gehen. Mehr kann ich dir nicht helfen.
Danke Pest, ich glaube den A...-Tritt habe ich gebraucht. Es sieht doch alles so gut aus. Und wenn die anderen nicht mehr wollen, dann eben nicht. Sie sind nicht die einzigen Autisten auf der Welt. Reisende soll man ziehen lassen, oder so ähnlich heißt doch ein Sprichwort. Ist mir in letzter Zeit öfter unter gekommen. Und jetzt eben hierbei. Ok, dann lassen wir sie also mal ziehen. Ich habe in der letzten Zeit so deutlich gehört (von der "anderen Seite"), dass etwas positives kommen wird, was für mich SEHR gut aus gehen wird. Ich muss es nur ergreifen. Zupacken, festhalten, nicht madig reden lassen, vertrauen, selbst dran glauben. Also A....-Tritt annehmen und los. Was soll mir schon passieren? Irgendwelche schlimmen Konsequenzen kann es dabei ja nicht mal geben. MAN BIN ICH BLÖD NOCH ZU ZÖGERN!
Also gut. Nächste Schritte: Übermorgen (morgen schaffe ich zeitlich nicht) mit potentiellen neuen Kandidaten für die Schreiberei Kontakt aufnehmen. Freitag das Telefonat mit dem Verlag. Und dann werden wir ja sehen was passiert....... Tschakka!
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Jaaaaaaaa....hau rein und zeig es ALLEN!!! Und vor allem zeige es dir selber. Mach Nägel mit Köpfe. Was kann passieren? Dass das Buch ein Bestseller wird und du auf ein mal ....ich buchstabiere.... A-U-S-G-E-S-O-R-G-T....hast. Weiß man es? Auf ein mal kannst du alles bezahlen...und wer weiß, vielleicht bleibt was für dich übrig. Und dann ran ans nächste Projekt. Und wenns ein Flop wird? Na und? Dann wirds eben ein Flop. Aber du hast es versucht. Du hast was zu Ende gemacht, nicht aufgegeben. Hast an deine Mitwirkenden geglaubt und alles für sie getan. Dann eben auf ein Neues.
Ich musste gerade eben so lachen. Eine Mitschreiberin hat sich noch mal gemeldet. Wollte NOCH WAS erklären, warum sie nicht mehr mit macht. Sie erklärt und erklärt. Da frage ich mich ganz ehrlich, ob sie sich nicht auch irgendwie selbst im Weg steht. Aber das ist nicht mein Problem. Ich habe verkündet, dass andere nachrücken werden. Mal sehen, ob die sich dann wundern. ;-)
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Genau soo muss es sein. Die haben sich entschieden und dann ist es auch gut so. Es werden Neue nachrücken und mit DEN Erfahrungen, die du jetzt hast, wird das was werden, davon gehe ich aus. Dieses, noch mal Erklähren wollen ist nichts weiter als ein- von dir die Absolution haben wollen, dass das für dich OK ist. Es WAR für dich nicht OK und das solltes die Drei wissen.
Naja, FRÜHER wäre es tatsächlich für mich nicht OK gewesen, aber ich habe mich entschlossen, los zu lassen. Und dadurch wurde es für mich OK. Sie gehen ihren Weg und ich meinen. Es ist ganz einfach. Warum sollte ich da böse sein oder so oder es nicht OK finden? Vielleicht war genau diese Trennung das, was für den Erfolg wichtig ist? Das kann ich jetzt noch nicht wissen. Ich kann nur darauf vertrauen, dass schon alles so seine Richtigkeit hat.
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Schwester, so wie du jetzt denkst, wird es sicher klappen. Geh deinen Weg. Und wenns nicht klappen sollte, fängste eben neu an.
Heute hat der NDR bei mir angerufen. Die wollten mal wieder einen Bericht über mich machen. Aber ich hab abgesagt und den Bericht auf April verschoben. Jetzt ist es echt ungemütlich im Garten und in der Werkstatt. Ich arbeite jetzt lieber im Haus, wo es warm ist. Aber meine Arbeit verursacht Dreck. Das muß nicht im Fernsehen gezeigt werden. Mal sehn, ob sie sich im April wieder melden. Wenn ja, wird wieder ein bericht über mich gemacht. Und Schwester, glaube mir, auch ich habe dann Lampenfieber. Aber da muß ich dann durch.