Heiden und die Wissenschaft Eine Wissenschaftlerin namens Dagmar Fügmann hat es sich zur Aufgabe gemacht, Asatru in den unterschiedlichsten Umgebungen im Glaubens.- und Ritualwesen zu erforschen. Ich selbst stehe dem etwas misstrauisch gegenüber weil gerade Außenstehende, die eigentlich christlich geprägt sind, ihre Beobachtungen auch mit der christlichen Brille betrachten werden. Ich weiß nicht, ob sie in der Lage ist, das Thema neutral zu beobachten und zu beurteilen.
Zitat: „In Island ist Asatru überhaupt nicht völkisch oder nationalistisch negativ besetzt“, sagt Fügmann. Ob den Gruppen in Deutschland die Nähe zur Ideologie der Nationalsozialisten völlig ungerechtfertigt angedichtet wird oder ob es nicht doch auch ein paar verkappte ***** gibt, weiß sie noch nicht. Die Frage ist doch, was geschieht mit ihren Beobachtungen, in wie weit wird das vom Verfassungsschutz dann dazu genutzt, das Heidentum noch weiter zu knebeln?
Zitat: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Vorhaben in den kommenden drei Jahren mit rund 240.000 Euro. „Mich interessiert vor allem die Frage, ob sich die Gruppen und ihre Form von Religion in Deutschland anders entwickeln als in einem Land, in dem sie zumindest rechtlich gleichgestellt sind“, sagt Fügmann. Diese Beobachtungen sollen über 3 Jahre gehen und die Summe ist dafür nicht wirklich sehr hoch.
Zitat von Ich selbst stehe dem etwas misstrauisch gegenüber weil gerade Außenstehende, die eigentlich christlich geprägt sind, ihre Beobachtungen auch mit der christlichen Brille betrachten werden.
Ich bin auch christlich geprägt worden. Meine Mutter ist evangelisch. Na und?
Zitat von Ich weiß nicht, ob sie in der Lage ist, das Thema neutral zu beobachten und zu beurteilen.
Sie scheint viele Religionen untersucht zu haben. Bei Allen muß sie neutral sein. Wissenschaftler können das durchaus alles sehr neutral untersuchen.
Zitat von „In Island ist Asatru überhaupt nicht völkisch oder nationalistisch negativ besetzt“, sagt Fügmann. Ob den Gruppen in Deutschland die Nähe zur Ideologie der Nationalsozialisten völlig ungerechtfertigt angedichtet wird oder ob es nicht doch auch ein paar verkappte ***** gibt, weiß sie noch nicht.
Sie weiß nicht, ob Nazis heidnisch sind...das finde ich neutral betrachtet. Sie sagt nicht, das ALLE Heiden Nazis sein müssen. Und man kann nicht bezweifeln, das Nazis in Deutschland das Heidentum und die Runen missbrauchen, immer noch. Ein Beispiel sind die Thor Steinar-Klamotten. Auch in der Nazimusik werden die alten Götter knallhart missbraucht.
Zitat von Die Frage ist doch, was geschieht mit ihren Beobachtungen, in wie weit wird das vom Verfassungsschutz dann dazu genutzt, das Heidentum noch weiter zu knebeln?
Der Verfassungsschutz kann das Heidentum als Solches nicht knebeln. Im Grundgesetz ist die Religionsfreiheit festgeschrieben. Der Verfassungsschutz kann aber den Nazis verbieten, heidnische Symbole zu missbrauchen. Wärend wir Swastika sagen, sagen die Nazis Hakenkreuz. Und das unterscheidet auch der Verfassungsschutz ganz genau. Der Weihnachtsmarkt von diesem Wochenende war kein Weihnachtsmarkt, sondern ein ganz offizieller Julmarkt. Vom Verfassungsschutz und Bürgermeister genehmigt. Und es war ein sehr friedlicher Markt.
Zitat von Diese Beobachtungen sollen über 3 Jahre gehen und die Summe ist dafür nicht wirklich sehr hoch.
Aber die Frage ist doch interessant. Was, wenn sie herausfindet, das es in einem Land mit völliger Gleichstellung viel besser ist? Und warum sollen für die Untersuchung 240000,-€ nicht reichen? Ich würde das wohl für wesendlich weniger Kohle ermitteln können.
ich kann Ihre Sorgen bezüglich meines Projektes nachvollziehen. Vielleicht darf ich aber darauf hinweisen, dass meine Forschungsarbeiten zum Thema Satanismus (die Sie, wenn sie möchten nachlesen können unter: http://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/..._Satanismus.pdf) nicht dazu führ(t)en, dass Satanismus in irgendeiner Art verboten wurde, sondern eher im Gegenteil, dass ein differenzierterer Umgang mit dem Thema (auch von staatlicher Seite) zunimmt.
Ich füge Ihnen anschließend den Text ein, mit dem ich mich bei einigen (Internet-) Gruppen/Foren vorgestellt habe, und hoffe, dass dieser einiges zum Thema klärt. Falls Sie aber weitere Fragen haben, oder an einer Mitarbeit in meinem Projekt interessiert wären, kontaktieren Sie mich bitte nochmal.
Es grüßt herzlich
Dagmar Fügmann
hier nun der Vorstellungs-Text:
Sehr geehrte Damen und Herren,
zuerst einmal: Entschuldigung, dass ich über die E-Mail-Adressen im jeweiligen Impressum Kontakt aufnehme und nicht über teilweise vorhande Kontaktformulare etc. Ich habe mich für dieses Vorgehen entschieden, weil ich denke, dass Sie als jeweilige Verantwortliche entscheiden können sollten, ob Sie meine nachstehende Anfrage in Ihren Foren bzw. unter Ihren Mitgleidern verteilen möchten. Ich kann verstehen, dass Anfragen über Impressum-Angaben nerven, wollte Ihnen aber wie gesagt nicht vorgreifen. Wenn es Ihnen lieber ist, dass ich mein Schreiben jeweils selbst in einem Forum einstelle, schreiben Sie mir bitte einfach.
Wie einige von Ihnen bereits mitbekommen haben, arbeite ich zur Zeit an einem Forschungsprojekt mit dem Titel „Ásatrú in Island und Deutschland: Eine religionswissenschaftliche Analyse neugermanischer Konzepte und Lebenswelten“.
Da ein solches Projekt nur dann gelingen kann, wenn sich Personen beteiligen, die sich selbst diesem Forschungsfeld zugehörig fühlen, möchte ich Sie mit diesem Schreiben um Ihre Beteiligung bitten.
Zunächst aber einige Informationen zu mir und meinem Hintergrund.
Mein Name ist Dagmar Fügmann, ich bin 41 Lenze jung und lebe in Würzburg, im schönen Unterfranken. Ich habe Religionswissenschaft im Hauptfach an der Universität Würzburg studiert. Religionswissenschaft als Kulturwissenschaft versteht sich als eine vergleichende, analytische und wertneutrale Wissenschaft. Religionswissenschaftler beschreiben, beurteilen aber nicht, ob das Beschriebene z.B. eine „religiöse Wahrheit“ oder einen „besonderen Wert“ darstellt. Anders ausgedrückt: es ist nicht unsere Aufgabe zu beurteilen, ob beispielsweise das Christentum „die wahre Religion“ ist. Das gehört zu den Aufgaben der Theologie.
Um diesem Grundgedanken meines Faches (vor allem den der wertneutralen Beschreibung) zumindest einigermaßen gerecht zu werden habe ich mich nach dem Verfassen meiner Magisterarbeit zum Thema „‘Gewalt‘ im modernen Satanismus“ (ich kann bei Interesse gerne die pdf-Datei zusenden) in einer ersten größeren Forschungsarbeit mit dem Thema Zeitgenössischer Satanismus in Deutschland befasst (bei Interesse können Sie die Arbeit kostenfrei im Internet lesen unter
Das Interesse an diesem Thema wurde bei mir vor allem durch die bis dahin als „einschlägige Expertenliteratur“ geltenden Veröffentlichungen geweckt, in denen ich eine Menge falscher Darstellungen und ungerechtfertigter Verdächtigungen zu lesen glaubte. Letztendlich ist es mir, glaube ich, ganz gut gelungen, dies zumindest zum Teil nachzuweisen.
Im Laufe meiner Forschungen im Feld Satanismus sind mir bisweilen z.B. bei Veranstaltungen auch Personen begegnet, die sich als Anhänger der Asatru bezeichneten (und NICHT als Satanisten). Die mit diesen Personen geführten Gespräche waren meine ersten persönlichen Anknüpfungspunkte zu Asatru.
Naja, und nachdem ich nicht im Lehrbetrieb „einrosten“ möchte und gerne eine neue Forschung angehen würde, habe ich mich dafür entschieden, das oben genannte Projekt zu entwerfen.
Einige ganz kurze Anmerkungen hierzu:
Es geht mir nicht um eine ideologiekritische Auseinandersetzung mit Asatru. Wie bereits beschrieben, ist solches nicht Aufgabe der Religionswissenschaft. Es scheint mir aber, dass die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Ásatrú in unterschiedlicher Weise eingeschränkt ist (ich zitiere im Folgenden aus meiner Projektbeschreibung):
- Die meisten Beiträge zum Thema sind vor allem ideologiekritischer Natur und stark normativ geprägt, vor allem hinsichtlich völkischer bzw. ariosopher Thematisierungen des Feldes (z.B. Schnurbein). Diese Engführung des Forschungsinteresses wird der zeitgenössischen neugermanischen Szene keinesfalls gerecht.
- Viele Arbeiten thematisieren Ásatrú lediglich randständig als einen Teil des Neugermanischen Heidentums bzw. des Neuheidentums allgemein (z.B. Futterlieb).
- Die genannten einzelnen Monographien liefern Befunde zu neugermanischem Heidentum in Deutschland, entweder ohne Ásatrú in Deutschland zu thematisieren (Siewert) oder in Bezug auf spezifische Fragestellungen (Maréchal). Die Arbeiten von Gründer liefern breite empirische Befunde, jedoch bezieht sein Sample nicht ausschließlich Ásatrú-Anhänger ein. Auch werden nur spezifische Aspekte von Religion, wie beispielsweise die rituelle, die narrative bzw. die doktrinale Dimension in Teilen beschrieben.
Jetzt kann man fragen, was ich denn anders machen möchte. Die Antwort liest sich dann so:
Das vorliegende Projekt geht insofern über bereits existierende Arbeiten hinaus, als es
- die alternativreligiösen Bewegungen Ásatrú in Island und Deutschland untersuchen wird; religionswissenschaftliche bzw. religionsethnographische Arbeiten beschränken sich bisher auf den deutschen Bereich.
- nicht nur spezifische Aspekte der Ásatrú, sondern durch die Analyse der sieben Dimensionen von Religion isländische und deutsche Ásatrú grundlegend beschreiben wird.
- durch die religionswissenschaftliche theoretische und methodische Orientierung einen möglichst weltanschaulich- und wertneutralen Zugang zum Thema ermöglicht, was verschiedene Arbeiten aus dem Bereich der „Ideologieforschung“ nicht leisten können.
Und da meine Wissenschaft eben auch eine vergleichende ist geht es wie folgt weiter:
Es stellen sich konkret folgende Fragen:
1. Welche religiösen Einstellungen und welche religiöse Praxis haben isländische und deutsche Ásatrúar, welche Quellen werden rezipiert?
2. Welche Einstellungen zu den als allgemeingültig geltenden Wertvorstellungen haben isländische und deutsche Ásatrúar, welche persönlichen Werte sind bei isländischen und deutschen Ásatrúar vorherrschend?
3. Gibt es Einflüsse von religiösen Einstellungen und religiöser Praxis auf die alltägliche Handlungspraxis von Ásatrúar, speziell auf die Einstellungen zu Werten?
Die Beantwortung dieser Forschungsfragen leistet eine umfassende Beschreibung der Ásatrú in Island und Deutschland vor allem im Hinblick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Soweit an dieser Stelle fürs Erste. Bitte fühlen Sie sich frei, zu meinem Vorhaben und den kurzen Informationen hier - auch gerne kritisch – Stellung zu nehmen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Ihr Interesse an meinem Projekt wecken konnte und Sie sich entschließen würden, sich zu beteiligen und natürlich auch dieses Schreiben an mögliche andere Interessierte weiter zu verteilen bzw. in Ihren Foren zur Verfügung zu stellen.
Es wäre super, wenn sich Interessierte über dagmar-fuegmann@uni-wuerzburg.de melden würden (alle jene, die solches bereits getan haben, müssen sich selbstverständlich nicht nochmal melden ;)).
Mit herzlichen Grüßen
Dagmar Fügmann
******************************************** Dr. phil. Dagmar Fügmann, M.A. Julius-Maximilians-Universität Würzburg Institut für Philosophie Philosophie und Religion http://www.philosophie-und-religion.phil2.uni-wuerzburg.de/ Residenzplatz 2 97070 Würzburg dagmar.fuegmann@uni-wuerzburg.de
Ich fand das schon mal gut dass sie überhaupt geantwrtet hat aber die will natürlich dadurch auch ein Paar Türen für sich öffnen.
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - So hell wie ihr Sinnen glüht heute die Esse, Schlag auf Schlag entsteht das Werk Strahlend der Eber, goldmehrend der Ring, mächtig der Hammer, den Riesen Furcht zu lehren - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Natürlich will sie auch etwas davon haben, schließlich ist es ihr Job, die Religionen zu erforschen. Von irgendwas muß sie ja leben. Sie hat das ja nicht umsonst studiert. Aber wie mir scheint, will sie völlig ohne Vorurteile und dann ganz ohne Urteile ihre Arbeit machen. Also, warum soll man ihr dabei nicht helfen und ihre Arbeit in die richtige Richtung lenken? Ich finde es gut, was sie vor hat. Endlich kann unser Glaube mal neutral untersucht und richtig gestellt werden. Vielleicht wird das sogar eine Einheitlichung bewirken, so das wir klarere regeln bekommen, nach denen wir uns richten und orientieren können. Bisher macht doch im Grunde jeder was er will. Und vielleicht bewirkt sie, das die Nazis vom Heidentum weg kommen? Das wäre mein sehnlichster Wunsch.
Genau wie es extra Feiertage für Katholiken, Jesuiten und Evangelisten gibt. Aber dazu muß das Heidentum erst mal vom braunen Sumpf gereinigt werden. Und das würde mit Hilfe objektiver, wissenschaftlicher Untersuchungen am allerbesten gehen. Ich arbeite daran, seit ich mit den Runen arbeite, indem ich den Menschen auf den Märkten erkläre, was die Runen wirklich sind. Das Othala rein garnichts mit der Hitlerjugend zu tun hat. Sondern das diese Rune missbraucht wurde. Genau so die Sowilo. Und heutzutage müßte das A, das H die 1 und die 8 verboten werden. Das würde aber so einige Probleme mit sich bringen. Und alles was Thor oder Thoralf, oder Thorsten heißt, müßte verboten werden, nur weil Thor Steinarklamotten von Nazis getragen werden.
Schau doch mal die Links durch. Das Ganze sollte ja 3 Jahre dauern und ich denke, da sind mal grad 3 M vergangen. Also- vielleicht hat sie ja schon das ein oder andere Treffen organisiert. Ich weiß das die alle sehr misstrauisch sind. Was ich auch nachvollziehen kann. Wurde ja auch genug Mist geschrieben.
Wenn die Frau da so vorgeht wie bei ihrer Doktorarbeit, dann ist doch alles im grünen Bereich. Bleibt zu wünschen, dass ihr seitens der Asatru-Anhänger nichts vorgegauckelt wird und daher kein falsches Bild entsteht. Sie macht eine Bestandsaufnahme, ob nun repräsentativ oder weniger spielt bei ihr, glaube ich, keine Rolle. Ich finde das auf jeden Fall begrüßenswert. Vom Verharmlosen und Relativieren halte ich genau so wenig, wie vor übertriebener Hysterie und Panikmache.