Ich habe mir einige kleine Ritualsprüche aus dem Buch von Silver Ravenwolf rausgesucht, die mir recht gut gefallen. Unter anderem ist dabei der Satz: Ich halte mich nicht mit den Fehlern der Menschen auf. Ich hielt das für rellativ einfach weil ich eh nicht der Typ bin, der unbedingt überall mitten drinnen sein muss sondern gern von Außen drauf schaut. Doch das ist erstaunlicherweise leichter gesagt als getan. Wir sind nunmal Menschen in dieser Zeit mit all seinen menschlichen, politischen und Naturbedingten kleinen und großen Katastrophen. Ich kann schlecht die Augen schließen vor dem was z.B. mit Günter Grass geschieht, oder dass mein Bruder nun das 4X krebskrank ist oder dass es iimer mehr Kinder gibt unter der Armutsgrenze oder oder....... (keine Sorge, ich habe den nötigen Abstand) Auch wenn ich weiß, dass all diese Probleme und Katastrophen meist hausgemacht sind. Irgendwie hatte ich mir dieses Versprechen "leichter" vorgestellt. Jetzt wo ich hier sitze und schreibe, muss ich schon grinsen denn die Götter wissen schon wieviel sie mir zumuten können. Hab wohl ne melancholiche Minute erwischt. Habt ihr schon mal Versprechen gegeben, die euch im Nachhinein schwehr gefallen sind oder nicht einzuhalten waren?
Klar hab ich auch schon Sachen versprochen, die ich dann hinterher nicht einhalten konnte. Ich habe aber auch gelernt, dazu zu stehen und zu sagen, "Sorry, ich hab alles versucht, aber ich kann das nicht", oder "Ich schaffe das nicht", oder "es ist schief gegangen". Nicht das man etwas nicht geschafft hat ist wichtig, sondern das man dazu stehen kann.
Zitat von Ich halte mich nicht mit den Fehlern der Menschen auf.
Menschen haben aber Fehler. Und manchmal sollte man sich aufhalten lassen, um ihnen zu helfen, die Fehler wieder gut zu machen. Aber selbst das klappt nicht immer.
Auch ich bin ganz bestimmt nicht frei von Fehlern. Wenn ich was in meinem Leben gelernt habe, dann unter anderem das, dass ich nur wirklich das Verspreche was ich auch wirklich halten kann. Früher habe ich schon gerne mal Versprechen abgegeben, ohne genau darüber nachzudenken. Damit bin euch heute wesentlich vorsichtiger. Auch ich verstehe mich als Jemand, der was auf sein Wort hält. Zumindest ist das einer meiner Wertvorstellungen, nachdem ich versuche zu leben. Wenn es heutzutage bei mir nicht klappt mit dem Einhalten eines Versprechens, dann hat es meistens organisatorische Gründe gehabt. Die Versprechen, die ich abgebe, schaffe ich aber meistens einzuhalten. Ja, und wenn ich's wirklich verbockt habe, muss ich auch dazu stehen bzw. dafür gerade stehen, wenn es erforderlich sein sollte. Manche Versprechen haben großes Gewicht und bei Anderen ist es nicht so dramatisch, wenn es schief geht. Kommt eben auch immer darauf an in welcher Angelegenheit man etwas verspricht und wie wichtig es für sein Gegenüber ist, und wie wichtig mir mein Gegenüber ist.
Hat nicht schon jeder mal so ein Versprechen gegeben? Also wenn ich da z.B. an meine erste Ehe denke... Ich habe standesamtlich und kirchlich geheiratet. Schön in weiß, wie sich das gehört (beim zweiten Mal war ich schlauer). ICH habe meinem Mann Treue geschworen. Er mir ja eigentlich auch. Nur dass er das dann nicht gehalten hat. Ich war so blöd und versuchte an meinem Versprechen fest zu halten. Aber sowas ist unmöglich, wenn es der andere nicht auch tut. Zählt es dann eigentlich, wenn man ein Versprechen zurück nimmt, was der andere schon gebrochen hat? Ich glaube das ist ok so. Ich bin dann mit meinem zweiten Mann zusammen gekommen (bevor ich rechtskräftig geschieden war aber ich habe schon getrennt gelebt). Ich hatte danach auch schwere Zeiten, aber ich sehe da keine Verbindung oder einen Zusammenhang mit meinem zurückgenommenen Versprechen. Rückblickend würde ich sogar sagen, es ist für mich unterm Strich besser geworden. Also kann mir Gott (oder die Götter oder wer auch immer) eigentlich doch nicht "böse" sein.
**************************************************** Ich bin ich. Ich gehe meinen Weg, nicht deinen, darum musst Du meinen Weg auch nicht verstehen und es ist auch OK, wenn Du ihn nicht gehst. ****************************************************
Wenn man Treue verspricht, sollte man sich bewußt sein, wem man die treue verspricht. Ich kann Marion schwören, ihr für immer und ewig treu zu sein. Wenn ich irgendwann eine andere Frau kennen lerne, könnte ich weg sein. Ich hab Marion ja die treue geschworen, nicht mir. Aber wenn ich mir schwöre, Marion treu zu sein, werde ich alles tun, um mich nicht zu enttäuschen.
Tja, dann hat mein Ex wohl nur mir die Treue geschworen aber nicht sich selbst.
Nur warum ist es etwas anderes, wenn man jemand anderem die Treue schwört wie sich selbst?
**************************************************** Ich bin ich. Ich gehe meinen Weg, nicht deinen, darum musst Du meinen Weg auch nicht verstehen und es ist auch OK, wenn Du ihn nicht gehst. ****************************************************
Schwester, es ist wohl ein anderes Gefühl. Wenn ich jemand anderem ein Versprechen gebe, dann kann ich das für diesen einen Moment wirklich ernst meinen aber ich selbst bin daran rellativ wenig beteiligt. Es ist eher sowas wie- sich verpflichtet fühlen, auch wenn man das ernst meint. Doch ein Pflichtgefühl wehrt nicht ewig. Aber ein Versprechen was ich mir selbst gebe, das mein tiefstes Inneres betrifft,ist mir wichtiger als mein Leben. Das Versprechen, mich den alten Göttern zu widmen ist etwas was ich ganz tief aus meinem Inneren mir selbst gebe.
Also dann bin ich dahingehend wohl auch etwas komisch.
Ich finde, wenn ich etwas verspreche, dann ist das eine ernste Angelegenheit. Jemand anderes ist mir dabei nicht weniger wert als ich mir selbst. Ich nehme ein Versprechen einem anderen gegenüber also genauso wichtig, wie wenn ich es mir selbst gegeben hätte. Einfach aus dem Grund, weil ich den anderen genauso achte und respektiere wie mich selbst. Man sollte ein Versprechen NIE leichtfertig geben und darum VOR Abgabe eines Versprechens auch abwägen, ob man in der Lage ist, es auch wirklich zu halten. Das hat meiner Meinung eher was mit Ehrgefühl und Respekt und weniger mit Pflichtgefühl zu tun. Ist man nur in der Lage, es VORÜBERGEHEND einzuhalten, dann sollte man es lieber gleich lassen.
In meinem Fall muss ich sagen, dass es für mich kein gebrochenen Versprechen gewesen wäre, wenn er ehrlich zu mir gewesen wäre. Ein "Sorry, aber es geht einfach nicht mehr zwischen uns." ist für mich etwas völlig anderes als ein "Ich habe jemand anderen." (bei mir ist es allerdings noch wesentlich komplizierter gelaufen. Meine Eltern sind auch geschieden und ich werfe meinem Vater nicht vor, dass er eine andere Frau gefunden hat. Ich werfe ihm nur vor, dass sie jahrelang seine Geliebte war und er nicht ehrlich war. Die Ehe war schon bevor diese Frau kam (ich weiß genau wann und wo er sie kennen gelernt hat, denn ich war dabei) am Ende. Aber er hat nie was dazu gesagt und meine Mutter meinte immer, es wäre alles in Ordnung. Es hätte der ganzen Familie viel Leid erspart, wenn mein Vater und auch mein Ex rechtzeitig ehrlich gewesen wären.
**************************************************** Ich bin ich. Ich gehe meinen Weg, nicht deinen, darum musst Du meinen Weg auch nicht verstehen und es ist auch OK, wenn Du ihn nicht gehst. ****************************************************
Man sollte ein Versprechen NIE leichtfertig geben und darum VOR Abgabe eines Versprechens auch abwägen, ob man in der Lage ist, es auch wirklich zu halten. Das hat meiner Meinung eher was mit Ehrgefühl und Respekt und weniger mit Pflichtgefühl zu tun. Ist man nur in der Lage, es VORÜBERGEHEND einzuhalten, dann sollte man es lieber gleich lassen.
Ich weiss ja nicht, was in 10- 15 Jahren ist und so gebe ich ein Versprechen ganz in dem Gefühl, dass das dass richtige ist. Die Ehrlichkeit beim nicht Einhaltenkönnenist nochmal ein ganz anderes Thema.
Ja OK, wenn man etwas nicht einhalten kann, weil da Einflüsse von außen eine Rolle spielen, dann ist es wirklich etwas ganz anderes.
**************************************************** Ich bin ich. Ich gehe meinen Weg, nicht deinen, darum musst Du meinen Weg auch nicht verstehen und es ist auch OK, wenn Du ihn nicht gehst. ****************************************************
Wen respektiert man am allermeisten? Von wem wurde man (im besten Fall) noch nie enttäuscht? Von sich selber. Also respektiert man sich selbst am meisten. Wenn man sich selber verspricht, etwas einzuhalten, zu machen, zu erledigen, dann tut man das. Dir selber ist es ein Verlangen, zu Anderen ehrlich zu sein und nur etwas zu versprechen, was DU einhalten kannst. Das tust du so, weil du dich respektierst. Wenn jemand mir einen Auftrag gibt "Schnitz mir das Horn mit dem und dem Motiv", dann übernehme ich den Auftrag und verspreche mir selber, ihn bis zu dem und dem Tag fertig zu haben. Auch wenn ich demjenigen den Termin verspreche. Aber in aller erster Linie verspreche ich mir selber den Auftrag fertig zu machen. Und ich mache es erst mal für mich. Daraus ergibt sich natürlich eine Qualität, die ich für mich selber machen will. Ich verliebe mich in das Horn, bearbeite es und trenne mich immer schweren Herzens davon. Das Geld ist dann sowas wie ein Trostpflaster. Wenn ich jemanden glaubhaft belügen will, muß ich mich erst mal selbst belügen. Ich muß mir meine Lüge glauben. Nur dann kann ich jemand anderen glaubhaft und erfolgreich belügen. Dein Mann hat sich selbst belogen, als er dich belogen hat. Aber irgendwann konnte er nicht mehr. Und dann hat er den Schlußstrich gezogen, weil er anfing, an sich selber zu zweifeln. Wem soll man noch vertrauen, wenn man nicht mal mehr sich selber trauen kann? Er hätte genau so gut auch die andere Frau "abschießen" können und bei dir bleiben können. Aber für ihn war es wohl so, das er die Andere mehr geliebt hat. Deswegen hat er sich für sie entschieden. Vielleicht hat sie ihm etwas gegeben, was er bei dir so sehr vermisst hat. Und vielleicht wußte er vorher nicht, das es etwas geben würde, das ihm mal so wichtig sein würde. Jedenfalls hat er aufgehört, sich selbst zu belügen, als er mit dir Klarheit geschaffen hat.
Zitat von PEST im Beitrag #11Er hätte genau so gut auch die andere Frau "abschießen" können und bei dir bleiben können.
Es war ein Mann.
Mein zweiter Sohn aus erster Ehe meinte vor kurzem zu mir, mein Ex würde nur sich selbst lieben und würde jeden nur nach Strich und Faden ausnutzen. Dabei wäre es egal ob Mann oder Frau. Vielleicht stimmt das ja, das werden wir wohl nie genau erfahren. Er ist psychisch schwer krank und seine Lügen sind für ihn seine Realität.
**************************************************** Ich bin ich. Ich gehe meinen Weg, nicht deinen, darum musst Du meinen Weg auch nicht verstehen und es ist auch OK, wenn Du ihn nicht gehst. ****************************************************
In DEM Fall ist es aber doch noch extrem anders als bei anderen Menschen.
Inzwischen habe ich aber genug Abstand dazu. Er tut mir sogar etwas leid, obwohl er mir so viel Leid zugefügt hat. Er hatte vor einigen Wochen den 3. oder 4. Schlaganfall (da gehen die Meinungen auseinander) und ist seitdem halbseitig gelähmt und kann nicht mehr sprechen. Und unsere beiden gemeinsamen Kinder haben trotzdem überhaupt kein Interesse daran, mit ihm in Verbindung zu treten (wie auch immer). Sie gehen davon aus, dass sie unterrichtet werden, wenn er stirbt. Das reicht ihnen. Dazu muss ich wohl noch erklären, dass sie beide inzwischen erwachsen sind. Als ich ausgezogen bin, sind sie bei ihm geblieben (das ist noch mal eine ganz andere Geschichte). Trotzdem haben sie inzwischen nur noch Kontakt zu mir. Freunde hat mein Ex so gut wie keine mehr. Klar, hat er sich alles selbst zuzuschreiben, aber ich finde es traurig, wenn ein Mensch sich so sein Leben kaputt macht, dass er am Ende praktisch alleine da steht.
**************************************************** Ich bin ich. Ich gehe meinen Weg, nicht deinen, darum musst Du meinen Weg auch nicht verstehen und es ist auch OK, wenn Du ihn nicht gehst. ****************************************************
Zitat von Klar, hat er sich alles selbst zuzuschreiben, aber ich finde es traurig, wenn ein Mensch sich so sein Leben kaputt macht, dass er am Ende praktisch alleine da steht.
DAS war und ist ja ganz und gar SEINE Entscheidung. Er könnte "noch" jeder Zeit sich umdrehen und sein Leben ändern. Doch seine Entscheidung ist und bleibt wie sie ist. Mag sein dass er in diesem Zustand jämmerlich aussieht doch ist er wirklich zu bedauern?
In so einer Situation kann ich nicht anders, da würde ich jeden bedauern. Allerdings hat das natürlich auch seine Grenzen. Es geht nicht so weit, dass ich ihm meine Hilfe anbiete oder wieder in Kontakt mit ihm trete oder sowas.
**************************************************** Ich bin ich. Ich gehe meinen Weg, nicht deinen, darum musst Du meinen Weg auch nicht verstehen und es ist auch OK, wenn Du ihn nicht gehst. ****************************************************
Nee, also von DEM Mann bin ich echt geheilt. Mein früheres Verhalten ist für mich aus heutiger Sicht auch nur noch schwer zu verstehen. Aber früher war ich eben auch anders als heute.
**************************************************** Ich bin ich. Ich gehe meinen Weg, nicht deinen, darum musst Du meinen Weg auch nicht verstehen und es ist auch OK, wenn Du ihn nicht gehst. ****************************************************
Nee, eigentlich nicht. Wenn ich es richtig beurteilen kann, dann ist er ziemlich anders, was aber nicht unbedingt in allen Punkten besser bzw. einfacher heißt.
**************************************************** Ich bin ich. Ich gehe meinen Weg, nicht deinen, darum musst Du meinen Weg auch nicht verstehen und es ist auch OK, wenn Du ihn nicht gehst. ****************************************************
Ich frag nur weil.... ich mir nach meiner Scheidung !!genau den gleichenTyp!! wieder angelacht habe und das musste natürlich schief gehen. Ich war soo konditioniert auf eine bestimmte Männersorte dass ich dann erstmal für einige Jahre die Finger von den Männern lies Heute weiß ich was ich falsch gemacht habe.
Ja, das Problem hat meine beste Freundin auch. Ich habe Ihr auch geraten, erst einmal die Finger von den Männern zu lassen, aber das ist für sie leichter gesagt als getan.
Bei mir war es von Anfang an ein totaler Unterschied. Während ich bei meinem ersten Mann eher wegen "Druck von außen" geheiratet habe, habe ich bei meinem zweiten von Anfang an klar gemacht, dass ich das mache was ICH will und WANN ich es will. Naja, es waren auch noch andere Sachen total anders. Mein erster war 6 Jahre älter als ich, mein jetziger ist 6 Jahre jünger...
**************************************************** Ich bin ich. Ich gehe meinen Weg, nicht deinen, darum musst Du meinen Weg auch nicht verstehen und es ist auch OK, wenn Du ihn nicht gehst. ****************************************************
Natürlich. Deswegen war er ja auch schon mehrfach in der Psychiatrie. Das allerdings erst, nachdem ich von ihm weg bin. Hätte ich gewusst, dass er ein Psychopath ist (könnt gerne Wikipedia nach dem Wort befragen, das passt), hätte ich natürlich nichts mit ihm angefangen. Aber ich war jung und unerfahren...
**************************************************** Ich bin ich. Ich gehe meinen Weg, nicht deinen, darum musst Du meinen Weg auch nicht verstehen und es ist auch OK, wenn Du ihn nicht gehst. ****************************************************