Immer wieder begegnen mir Menschen, die sich in irgendeiner Opferrolle befinden. Ich würde mich gern mit euch über eure Ansichten und Erfahrungen dazu austauschen.
Wenn jemand Opfer "sein will", das heißt einverstanden ist die Opferrolle zu nehmen (bitte, nicht falsch verstehen!), dann heißt das für mich nicht automatisch, dass ich dann auch grausamer Täter sein muss/soll/darf. Manches muss ich tun zur Erfüllung des Bedürfnisses des Anderen, manches ist aber auch eine Prüfung für meine Ethik/Moral/Wertschätzung.
(Ich denke mal in Kladde) Das würde auch beinhalten dass die Verantwortung beim Täter liegt???- ist das dann wirklich immer so??? Ich glaube nicht. Kann nicht auch das Opfer aus seiner Rolle austreten?? Nicht immer- wenn ich an all die Kinder denke die missbraucht werden. Sie haben keine Chance. Sind die Opfer wirklich immer Opfer?? Ist dann alles soo vorherbestimmt weil wir mit einem bestimmten Lebenserfahrungspaket durch die Welt gehen sollen? Ich gestehe, dass mich das etwas verwirrrt. Ich denke gerade an mein Leben und die schmerzlichen Erfahrungen, die ja jeder mehr oder weniger macht. Hätte ich damals aus diesem Opferkreislauf austreten können? Nein- denn mir fehlte schlichtweg das Wissen dafür und so musste ich da durch. Heute, mit 62 hab ich das Wissen was ich damals gebraucht hätte.
Für Menschen, die unsicher wirken und über wenig oder keine Strategien der Selbstverteidigung verfügen und daher nur wenig Selbstwertgefühl haben können, ist es kein Zufall das sie auch immer wieder in diese Position von ihren Mitmenschen gedrängt werden. Solchen Menschen sieht man das auch an, weil sie eine gewisse Hilflosigkeit ausstrahlen.
Wer sich nicht wehrt lebt verkehrt!
Die Gründe warum man zum potentiellen Opfer wird, sind meist frühkindliche Erfahrungen oder auch lang andauernde Beziehungen jeglicher Art mit häuslicher Aggression und/oder Gewalt. Traumatische Erfahrungen die über Jahre andauerten, indem man gelernt hat, "wenn ich keine Gegenwehr leiste, dann wird es weniger schlimm." Und so legt man die Verteidigungsmechanismen ab. Es ist daher für Menschen in einer Opferrolle besonders schwer zu begreifen das es effektiver ist sich zu Wehr zu setzen, wenn ihnen was gegen den Strich geht, da sie ja traumatisiert sind. Sobald Situationen aufkommen, wo es darum geht sich in irgend einer Weise durchsetzen zu müssen, wird das bei ihnen große Ängste auslösen, wo sie dann wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange vor Angst gelähmt alles mit sich machen lassen. Es ist sehr schwer aus diesen Verhaltensmustern auszubrechen. Darum ziehe ich meinen Hut vor den Menschen, die es schaffen. RESPEKT !!!
Zitat von hab im Moment keine Zeit , das näher auszuführen..
Dann bist du ein Opfer deiner Zeitnot.
Nicht jeder Jammerer ist ein Opfer. Manche wollen einfach nur Aufmerksamkeit haben. Ok, die sind auch Opfer...ihrer Einsamkeit. Im Grunde findet jeder etwas, was ihn zum Opfer werden lässt. Der Reiche, der seine Ersparnisse an der Börse verzockt hat...oder der alte Meckerkopp, dem die Kinder einen Streich gespielt haben. Und die haben das getan, weil sie Opfer von dem Meckerkopp waren. Rache ist süß... Anders ist es, wenn Krieg ist und Zivilisten umkommen. Die können nichts dafür und müssen trotzdem bluten.